Zu wenig Fachpersonal für Kita-Gruppen im Saarland

Für die Kita-Kinder im Saarland stehen nach wie vor weniger Fachkräfte zur Verfügung als wissenschaftlich empfohlen wird. Bei der Qualifikation des entsprechenden Personals liegt das kleinste Flächenland der Bundesrepublik auf einem mittleren Niveau.
Der Studie zufolge gibt es zu wenig Fachpersonal für die Kita-Gruppen im Saarland. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Frank Rumpenhorst
Der Studie zufolge gibt es zu wenig Fachpersonal für die Kita-Gruppen im Saarland. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Frank Rumpenhorst
Der Studie zufolge gibt es zu wenig Fachpersonal für die Kita-Gruppen im Saarland. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Frank Rumpenhorst
Der Studie zufolge gibt es zu wenig Fachpersonal für die Kita-Gruppen im Saarland. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Frank Rumpenhorst

„Viele Kitas im Saarland können ihren Bildungsauftrag aufgrund unzureichender Rahmenbedingungen nicht oder nur eingeschränkt umsetzen„: So beginnt eine Mitteilung der Bertelsmann Stiftung zum aktuellen „Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme„.

Nicht genügend Fachpersonal

Nach der Studie gibt es für 84 Prozent der Kinder in Kita-Gruppen im Saarland nicht genügend Fachpersonal. Für etwa 17.900 Kita-Kinder sei der Personalschlüssel zum 1. März 2019 nicht kindgerecht gewesen, kritisiert die am Dienstag veröffentlichte Studie. Trotz Investitionen in zusätzliches Personal und eines Ausbaus der Kita-Plätze bestehe im Saarland „eine Kluft zwischen dem elterlichen Bedarf und der Bildungsbeteiligung“, schreiben die Autorinnen.

Zentraler Maßstab der regelmäßig erstellten Studie: die wissenschaftliche Empfehlung eines Personalschlüssels von drei Kindern je Fachkraft in einer Krippengruppe (für die unter Dreijährigen) und von 7,5 in Kindergartengruppen (für die Drei- bis Sechsjährigen).

Tatsächlich aber kamen im Saarland im vergangenen Jahr rein rechnerisch in der Krippe 3,9 Kinder auf eine Fachkraft. In den Kindergartengruppen waren es 9,6 Kinder. Sechs Jahre zuvor waren es noch 3,7 Kinder bei den Kleinen und 10,1 bei den Älteren. Somit gab es nur für die Kindergartenkinder eine Verbesserung der Personalausstattung.

Bildungschancen vom Wohnort abhängig

Ebenso bemängelt das seit 2008 geführte „Ländermonitoring“ für das Saarland, dass die Bildungschancen hierzulande vom Wohnort abhängen. So gab es für Kindergartenkinder im Landkreis Neunkirchen einen Personalschlüssel von 1 zu 10,6. Besser ist die Ausstattung im Landkreis Merzig-Wadern mit 1 zu 8,8.

Im Vergleich zu anderen Bundesländern sei die Qualifikation des Kita-Personals im Saarland auf einem mittleren Niveau, geht aus der Studie hervor. Von den rund 6.500 pädagogisch Beschäftigten sind demnach 71 Prozent als Erzieherin oder Erzieher ausgebildet. In den westdeutschen Bundesländern liegt dieser Wert im Schnitt bei 66, in den ostdeutschen Ländern bei 82 Prozent.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Mitteilung der Bertelsmann Stiftung, 25.08.2020