Flughafen Saarbrücken droht das Aus

Eine aktuelle Studie sieht für sieben deutsche Regionalflughäfen existenzielle Probleme. Kaum Chancen hätten demnach auch die Airports in Saarbrücken und Frankfurt-Hahn.
Am Flughafen Saarbrücken arbeiten rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Archivfoto: BeckerBredel
Am Flughafen Saarbrücken arbeiten rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Archivfoto: BeckerBredel
Am Flughafen Saarbrücken arbeiten rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Archivfoto: BeckerBredel
Am Flughafen Saarbrücken arbeiten rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Archivfoto: BeckerBredel

Auch aufgrund der Corona-Pandemie könnten deutschlandweit viele Flughäfen vor dem finanziellen Aus stehen, darunter ebenso der in Saarbrücken. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ und beruft sich auf eine Studie, die das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft für die Umweltorganisation BUND erstellt hat. Dem Airport in der saarländischen Landeshauptstadt rechnet das Papier demnach kaum Chancen aus.

Flughäfen auch von Billigfliegern abhängig

Kleinere Flughäfen in Deutschland sind dem Zeitungsbericht zufolge seit Jahren auf Subventionen angewiesen. Die Corona-Krise verschärfe ihre Situation jetzt zusätzlich, da viele Airports von Billigfliegern abhängen. Deren Umsatz ist aber in den vergangenen Monaten stark zurückgegangen.

Hahn auch vorm Aus, so Studie

Der Studie zufolge seien neben Saarbrücken auch die Flughäfen Frankfurt-Hahn, Kassel-Calden, Niederrhein-Weeze, Paderborn/Lippstadt, Rostock-Laage und Erfurt-Weimar auf kurze Sicht bedroht. Mittelfristig könnte gar für zwölf der untersuchten 14 Regionalflughäfen das Ende drohen. Die Studie soll am heutigen Mittwoch (19. August 2020) vorgestellt werden.

100 Mitarbeiter in Saarbrücken

Im vergangenen Jahr nutzten rund 370.000 Passagiere den Flughafen in Saarbrücken. Dort arbeiten rund 100 Beschäftige. Angeflogen werden Berlin, Hamburg, Antalya/Türkei und im Sommer Heraklion, Rhodos, Kos/Griechenland, Fuerteventura, Teneriffa-Süd sowie Palma de Mallorca/Spanien.

Große Konkurrenz im Fluggewerbe

Laut der Untersuchung sei die Corona-Krise nur ein Teil des Problems, berichtet die „Süddeutsche“. Mit 24 Hauptverkehrsflughäfen, darunter die Regionalflughäfen, seien in Deutschland im Luftverkehr massive Überkapazitäten aufgebaut worden. Höchstens 100 Bahnminuten lägen die großen internationalen Verkehrsflughäfen des Landes von diesen Standorten entfernt. Die böten hauptsächlich die gleichen Flugziele an und hätten darüber hinaus ein größeres Netzwerk an weiteren Destinationen.

Härtere Vorgaben der Politik

Zur stärkeren Konkurrenz kämen der Studie zufolge auch härtere Vorgaben der Politik: Die EU hatte 2014 entschieden, dass ab 2024 Betriebsverluste nicht mehr über Steuergelder ausgeglichen werden dürfen. Das System der Regionalflughäfen sei ökonomisch nicht nachhaltig, nicht bedarfsgerecht und klimapolitisch bedenklich, fassen die Wissenschaftler ihre Ergebnisse laut Medienbericht zusammen. Regionen sollten besser an das Bahn-Netz angebunden werden.

Verwendete Quellen:
– Süddeutsche Zeitung
– Website des Flughafens Saarbrücken