„Zwischengipfel“ der Großregion: Grenzländer wollen aus Corona-Krise lernen

Die Großregion will aus der Corona-Krise lernen, um auf künftige Krisen schneller und koordinierter reagieren zu können. Nach einem "Zwischengipfel" unter der Präsidentschaft des Saarlandes legten die Vertreter ein 19-Punkte-Papier vor.
Ministerpräsident Tobias Hans hatte bei dem "Zwischengipfel" der Großregion den Vorsitz. Archivfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Ministerpräsident Tobias Hans hatte bei dem "Zwischengipfel" der Großregion den Vorsitz. Archivfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Ministerpräsident Tobias Hans hatte bei dem "Zwischengipfel" der Großregion den Vorsitz. Archivfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Ministerpräsident Tobias Hans hatte bei dem "Zwischengipfel" der Großregion den Vorsitz. Archivfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk

Wie Ministerpräsident Tobias Hans (CDU), der bei dem Gipfel am gestrigen Donnerstag (18. Juni 2020) den Vorsitz hatte, äußerte, habe die Krise „wie ein Brennglas gewirkt und einen unverstellten Blick auf unsere Kooperation in der Grenzregion eröffnet“.  Vor allem in den Bereichen Gesundheit und Digitalisierung wolle man daher „gemeinsame und wegweisende Fortschritte“ machen. 

Krisenstäbe zusammenführen 

Dazu wolle die Großregion, zu der neben dem Saarland, Rheinland-Pfalz und Luxemburg sowie die ostfranzösische Region Grand Est und Teile Ostbelgiens gehören, regionale und lokale Krisenstäbe zusammenführen. Das war bereits bei der „Taskforce Corona“ der Fall. So sollen neue Arbeitsrhythmen und – formen etabliert werden. In der Corona-Krise bewährte sich die Kooperation der Länder bereits. So wurden etwa Patienten aus der stark betroffenen Region „Grand Est“ in Krankenhäusern im Saarland, Luxemburg und Rheinland-Pfalz aufgenommen. 

Grenzschließungen belasteten die Großregion 

Corona bedeutete für die Großregion allerdings auch einschneidende Änderungen. Die Grenzschließungen haben für alle herbe Einschnitte bedeutet, so die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). „Es wird Zeit brauchen, bis wir wieder in bewährter Weise grenzüberschreitend zusammenarbeiten können.“ Im Falle einer neuerlichen Krise, wolle man nicht „von der errungenen Freizügigkeit“ abweichen, so Luxemburgs Ministerin für die Großregion, Corinne Cahen. Die Pandemie habe gezeigt, wie wichtig grenzüberschreitende Zusammenarbeit sei. 

Abstimmung von Investitionen und Gesundheitsschutz

Diese Kooperation soll durch die Krise eine neue Dynamik entwickeln. Beispielsweise könne durch grenzüberschreitende Abstimmung von Investitionen der Aufschwung in Wirtschaft und Industrie begleitet werden. Auch im Zivilschutz und Gesundheitswesen soll verstärkt zusammengearbeitet werden. Eine Arbeitsgruppe soll Lösungen für künftige mögliche gesundheitsbezogene Risiken erarbeiten. 

Fast zwölf Millionen Einwohner leben in der Großregion, davon überqueren etwa 230.000 Pendler täglich Ländergrenzen auf dem Weg zur Arbeit.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presseagentur