Schwarzarbeit am Bau, Waffenbesitz, Betrug: Saarländer verurteilt
Zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und neun Monaten ist ein 39-jähriger Südosteuropäer verurteilt worden. Darüber hinaus muss der Mann, der laut „SR“ im Saarland lebt, eine Geldstrafe in Höhe von mehr als 20.000 Euro bezahlen. Das teilte das Hauptzollamt Saarbrücken am heutigen Dienstag (21. April 2020) mit.
Zahlreiche Waffen entdeckt
In der Garage des Verurteilten hatten Ermittler eine Maschinenpistole, drei Pistolen, Munition, zwölf Elektroschocker, sieben verbotene Faust-, Klapp- und Springmesser sowie vier Schlagringe gefunden. Darüber hinaus wurden zwei Kilogramm Sprengstoff mit sechs elektrischen Sprengzündern aus dem Verkehr gezogen.
Das Verfahren gegen den 39-Jährigen war Teil eines Komplexes, bei dem es um Schwarzarbeit am Bau im Saarland, im Rhein-Main-Gebiet und in Pirmasens ging. Die vier weiteren Angeklagten, laut „SR“ teilweise wohnhaft im Landkreis Saarlouis, wurden zu Bewährungsstrafen von zehn bis zwölf Monaten und Geldstrafen von 1.200 bis 5.400 Euro verurteilt.
So funktionierte das Geschäftsmodell
Das Geschäftsmodell der Männer: Über ein Firmengeflecht wurden Rechnungen für nicht erbrachte Leistungen erstellt. Mithilfe dieser Scheinrechnungen wurden dann in der Buchhaltung der „Käufer“ Sachkosten und Dienstleistungen abgerechnet, die tatsächlich nicht vom Aussteller der Rechnungen selbst, sondern von Schwarzarbeitern erbracht wurden. Die so verbuchten und bar freigesetzten Beträgen wurden anschließend den Arbeitern als Schwarzlohn ausbezahlt. Sowohl der Verkauf als auch der Kauf der Scheinrechnungen ist strafrechtlich relevant. Noch laufen Ermittlungsverfahren gegen diejenigen, die die Rechnungen gekauft haben.
Insgesamt sollen die Täter 1,3 Millionen Euro Sozialversicherungsbeiträge, 250.000 Euro Lohnsteuer und 380.000 Euro Sozialkassenbeiträge hinterzogen haben.
Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Hauptzollamts Saarbrücken, 21.04.2020
– Saarländischer Rundfunk